Neues Forschungsprojekt: Juristisches Grenzland

Die Nationale Universität für den Öffentlichen Dienst in Budapest und die Deutschsprachige Andrássy Universität Budapest haben sich in den Jahren 2024 bis 2028 zusammengetan, um die rechtsvergleichende Forschungswerkstatt mit dem Titel „Juristisches Grenzland: Die Berührungspunkte zwischen Privatrecht und öffentlichem Recht in hybriden Rechtsgebieten“ zu organisieren. Das Hauptaugenmerk der Werkstatt liegt auf der Erforschung von klassischen Rechtsmaterien, in denen private und öffentliche Elemente miteinander verflochten sind, und deren Verhalten angesichts dieser Hybridität.

Das Institut für Ostrecht trägt zu der Werkstatt die rechtsvergleichende Perspektive zu den mitteleuropäischen Rechtsordnungen bei. Mehr über die Werkstatt erfahren Sie auf der Projektunterseite.

Jan Sommerfeld kommentiert in der F.A.Z. die Abschaffung von Bachelorarbeiten wegen KI

Der Siegeszug der Künstlichen Intellizen (KI) macht auch vor den akademischen Welt keinen Halt mehr. Die Fakultät für Betriebswirtschaft der Wirtschaftuni in Prag (Vysoká škola ekonomická v Praze) hat bereits Konsequenzen gezogen und ab dem kommenden akademischen Jahr Bachelorarbeiten abgeschafft. Andere tschechische Hochschulen hingegen erlauben ausdrücklich den Einsatz, z.B. die TU Liberec (Technická univerzita v Liberci). Gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung hat unser wissenschaftlicher Referent für tschechisches und slowakisches Recht Jan Sommerfeld die rechtlichen Hintergründe kommentiert.

Den Artikel von Jochen Zenthöfer, in dem er unseren Mitarbeiter ausführlich zitiert, finden Sie hier (Paywall).

Über das Thema berichten außerdem unter Bezugnahme auf unseren Mitarbeiter das Online-Magazin Golem.de und das t3n Magazin.

Treffen mit Vertretern der Juristischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen

Heute trafen sich bei uns am Institut für Ostrecht Vertreter der Juristischen Fakultät der Universität Regensburg und der Juristischen Fakultät der Westböhmischen Universität in Pilsen , um die die Möglichkeiten einer vertieften Zusammenarbeit zwischen den beiden Fakultäten zu besprechen. Die Delegation aus Pilsen bestand aus Prof. JUDr. Přemysl Raban, CSc., doc. JUDr. Vilém Knoll, Ph.D. (Prodekan für Wissenschaft und Forschung), sowie JUDr. Tomáš Pezl, Ph.D.. Die Gäste wurden von unserem wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. Martin Löhnig sowie von unserem wissenschaftlichen Referenten für Tschechien, Jan Sommerfeld, empfangen.

WiRO: Heft 11/2023 erschienen

Das Heft 11/2023 der WiRO ist heute erschienen. Wie inzwischen gewohnt, stellen wir Ihnen die Ausgabe die aktuelle Ausgabe hier als PDF-Datei kostenlos zur Verfügung.

  • Kurzynsky-Singer, Eugenia: Repressive Gesetzgebung in Russland, DOI: 10.61028/wiro-2023-11-12
  • Keller, Nino/Keller, Christoph: Georgien: Gesetz über die Sanierung und gemeinschaftliche Befriedigung von Gläubigerforderungen – Teil 3: Sanierungsverfahren, DOI: 10.61028/wiro-2023-11-13
  • IOR-Chronik: Russland, Ukraine, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Albanien
  • IRZ: EU-Projekt EUKOJUST in Kosovo

Deutschlandfunk berichtet über die drohende Schließung des IOR

In der Sendung „Campus & Karriere“ auf Deutschlandfunk hat am 07.11.2023 Kilian Kirchgeßner über die Pläne des Bundesministerium der Justiz berichtet, die finanzielle Unterstützung des Instituts für Ostrecht durch den Bund einzustellen. Unser Geschäftsführer, Prof. Dr. Dr. hc. Herbert Küpper, und die Geschäftsführerin der Geschäftsstelle der Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V., Dr. Gabriele Freitag, kommen in dem Beitrag zu Wort.

Der DLF berichtet in der Sendung „Campus & Karriere“ über das IOR

Den Beitrag finden Sie in der Audiothek des Deutschlandfunks zum Nachhören.

Sollte die Finanzierungslücke, die durch den Fortfall der Zuwendungen des Bundes entsteht, nicht anderweitig geschlossen werden können, würde dies nicht nur das Aus für das IOR, sondern auch das Ende der institutionellen Ostrechtsforschung in Deutschland bedeuten. Wir haben uns daher vergangenen Monat mit dem offenen Brief “Ostrechtsforschung darf nicht sterben!” an die Abgeordneten des Bundestages gewandt. Den offenen Brief finden Sie hier.

Bildquelle: Bing/DALL-E 3

VII. Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Moderne Herausforderungen und aktuelle Fragen der Justizreform in der Ukraine“

Am 27.10.2023 fand die VII. Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Moderne Herausforderungen und aktuelle Fragen der Justizreform in der Ukraine“ statt. Die Online-Konferenz wurde vom Lehrstuhl für Verfahrensrecht der Nationalen Universität Czernowitz Jurij Fedkovych (Prof. Dr. Oksana Shcherbanjuk) in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Ukrainischen Juristenvereinigung, dem EU-Projekt Pravo-Justice, der Juristischen Fakultät der Vilnius-Universität, dem Lehrstuhl für Verfassungsrecht der Nationalen Rechtsuniversität Jaroslav-Mudryi und anderen organisiert.

Ein Panel widmete sich der Reform der Verfassungsgerichtsbarkeit in der Ukraine als Voraussetzung für die Mitgliedschaft der Ukraine in der EU. Drei aktive Verfassungsrichter:innen der Ukraine und ein Richter des EGMR waren unter den prominenten Teilnehmern dieser Diskussionsrunde. Unsere wissenschaftliche Referentin für ukrainisches Recht Antje Himmelreich referierte in diesem Rahmen über „Aktuelle Anpassungen bei der Reform der Verfassungsgerichtsbarkeit in der Ukraine als Voraussetzung für den EU-Beitritt“. Sie sprach insbesondere über zwei Gesetze der Ukraine vom 13.12.2022 und vom 27.07.2023, die ein transparentes und wettbewerbsbasiertes Vorauswahlverfahren für die Ernennung von Verfassungsrichtern einführten. Dieser Prozess sieht eine Bewertung der Integrität und fachlichen Kompetenz der Kandidaten durch ein unabhängiges Gremium unter Beteiligung internationaler Experten vor. Gegner der Reform befürchten einen damit einhergehenden Souveränitätsverlust der Ukraine. Die Befürworter kritisierten hingegen eine nicht exakte Umsetzung der Empfehlungen der Venedig-Kommission.

Trotz Kriegs: Die VII. Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Moderne Herausforderungen und aktuelle Fragen der Justizreform in der Ukraine“ fand online statt.

Ziel dieser Änderungen ist es, die Unabhängigkeitsgarantie des ukrainischen Verfassungsgerichts zu stärken. Derzeit sind nur 13 von 18 Richterstellen am Verfassungsgericht der Ukraine besetzt. Die Venedig-Kommission betonte in ihrer letzten Stellungnahme die Wichtigkeit, dass die Richterstellen am Verfassungsgericht nicht zu lange unbesetzt bleiben. Die Verabschiedung und Umsetzung der genannten Gesetze ist Teil des 7-Punkte-Programms der Europäischen Kommission für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine.

Weitere Panels widmeten sich der Reform des Gerichtssystems der Ukraine und den Organen Justizverwaltung sowie den Problemen bei der Anwendung des Verfahrensrechts und richterlichen Argumentation.

Von Seiten der Deutsch-Ukrainischen Juristenvereinigung trugen unter anderem Wolfgang Siewert, Präsident des Landessozialgerichts Hamburg, und Cornelia Wölk, Richterin am Landgericht Hamburg, vor (beide im 2. Panel).

WiRO: Heft 10/2023 erschienen

Das Heft 10/2023 der WiRO ist heute erschienen. Wie inzwischen gewohnt, stellen wir Ihnen die Ausgabe die aktuelle Ausgabe hier als PDF-Datei kostenlos zur Verfügung.

„Schule des deutschen Rechts“ in Wroclaw mit Mitarbeitern des IOR

Am Wochenende der Parlamentswahlen in Polen sind unsere wissenschaftliche Referentin für polnisches Recht Tina de Vries und unser wissenschaftlicher Referent für rumänisches und moldauisches Recht Axel Bormann an die Universität Wroclaw gereist. Sie hielten dort in der Woche vom 16. bis 20. Oktober 2023 Vorlesungen über das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch im Rahmen des Erasmus-Programms für Dozentenmobilität. Die beiden Referenten haben bereits mehrmals an der „Schule des deutschen Rechts“ gelehrt.

Tina de Vries hielt einen Vortrag über die Grundzüge des deutschen Zivilrechts

Die „Schule des deutschen Rechts“ ist eine Kooperation zwischen der Universität Wroclaw und der Humboldt-Universität zu Berlin, die polnischen Studenten die Möglichkeit bietet, sich in deutscher Rechtssprache und deutschem Recht zu qualifizieren.

Die Vorlesungen unserer Mitarbeiter behandelten unter anderem die Schuldrechtsreformen von 2002 und 2022, die das deutsche BGB modernisiert und an europäische Standards angepasst haben. Die Veranstaltung war ein Erfolg für alle Beteiligten und ein Beispiel für die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen deutschen und polnischen Juristen.

Studierende folgen dem Vortrag von Axel Bormann

Offener Brief an die Abgeordneten des Bundestags: „Ostrechtsforschung darf nicht sterben!“

Das Bundesministerium der Justiz plant, die Förderung des Instituts für Ostrecht bis zum Jahr 2028 vollständig einzustellen. Sollte diese Finanzierungslücke nicht anderweitig geschlossen werden können, würde dies nicht nur das Aus für das IOR, sondern auch das Ende der institutionellen Ostrechtsforschung in Deutschland bedeuten. Wir halten das für einen fatalen Fehler, denn die Kenntnis des Ostrechts ist gerade in einer Zeit der globalen Herausforderungen unverzichtbar. Deshalb haben wir einen offenen Brief an die Abgeordneten des deutschen Bundestages mit dem Aufruf „Ostrechtforschung darf nicht sterben!“ verfasst.

Den offenen Brief finden Sie hier.

Ukraine-Update: Büchertausch mit der Nationalen Juristischen Universität Jaroslav Mudryj

Das Institut für Ostrecht hat mehrere Bücher zum ukrainischen Recht vom Prorektor für wissenschaftliche Arbeit der Nationalen Juristischen Universität Jaroslav Mudryj (Charkiv, Ukraine), Professor Dr. Dmytro Luchenko, erhalten. Er hat diese Bücher im Rahmen der Studienreise „Rechtsstaat im Alltag: Verwaltungsverfahren und Verwaltungsrechtsschutz in Deutschland, Kasachstan und der Ukraine“ übergeben.

Büchergeschenk von der Nationalen Juristischen Universität Jaroslav Mudryj, demnächst über den Regensburger Katal

Die Bücher umfassen verschiedene Themen wie die Geschichte, den Zustand und die Perspektiven des Rechtssystems der Ukraine, das Verwaltungsrecht in der Großen Ukrainischen Juristischen Enzyklopädie, die Rechtsstaatlichkeit, die Menschenrechte sowie die Verwaltungswissenschaft und das Verwaltungsrecht in der Ukraine. Eines der Bücher nimmt auf die aktuellen Ereignisse im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine Bezug und heißt „Stimmen des Kriegs: Mariupol“.

Das Institut für Ostrecht und die Nationale Juristische Universität Jaroslav Mudryj haben im Mai 2023 eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Diese sieht unter anderem einen Austausch von Fachliteratur vor, um die jeweiligen Bibliotheken zu erweitern.