Am 21. und 22. November 2024 fand in Kooperation mit der Universität Regensburg und der Universitätsstiftung Hans Vielberth eine hochkarätig besetzte Konferenz am Institut für Ostrecht (IOR) statt, die unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Martin Löhnig stand. Im Fokus stand das Thema der Rechtsvereinheitlichung durch Rechtsprechung – ein Ansatz, der neben Gesetzgebung, juristischer Bildung und Wissenschaft eine zentrale Rolle bei der Schaffung einheitlicher Rechtsräume spielen kann.
Die Eröffnung übernahm Prof. Dr. Löhnig, der die Bedeutung von Rechtsprechung als Mittel zur Harmonisierung und Vereinheitlichung rechtlicher Regelungen hervorhob. Das zweitägige Programm bot eine breite historische und rechtsvergleichende Perspektive auf das Thema:
21. November 2024
Nach der Einführung beschäftigte sich Kamila Staudigl-Ciechowicz mit der Rechtsvereinheitlichung zwischen Österreich und Deutschland vor den Reformen des ABGB. Im Anschluss beleuchtete Prof. Löhnig die Rolle des VIII. Zivilsenats des deutschen Reichsgerichts in der Zeit von 1939 bis 1945. Den Abschluss des ersten Tages bildete David Schorr mit einem Vortrag über den British Judicial Committee of the Privy Council.
22. November 2024
Der zweite Konferenztag begann mit László Ádám Joós Beitrag zur Rolle der ungarischen Königlichen Kurie bei der Vereinheitlichung des Privatrechts zwischen den Weltkriegen. Mehmed Becic präsentierte die Bedeutung des Obersten Gerichts von Bosnien und Herzegowina für die Vereinheitlichung der richterlichen Praxis, gefolgt von Bartosz Kamil Truszkowskis Analyse der Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs der Zweiten Polnischen Republik zu Personenstandsregistern.
Die Konferenz bot wertvolle Einblicke in historische und aktuelle Beispiele für die Rolle von Gerichten bei der Rechtsvereinheitlichung und regte zu einer lebhaften Diskussion über die Bedeutung von Rechtsprechung als Instrument der Rechtsentwicklung an.
Das Institut für Ostrecht bedankt sich bei allen Referierenden und Teilnehmenden für die anregenden Beiträge und Diskussionen.