WJP Rule of Law Index 2022 veröffentlicht
Das World Justice Project (WJP) hat Anfang dieses Monats den WJP Rule of Law Index 2022 veröffentlicht. Mit diesem Index bewertet das WJP in 140 Länder der Welt die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit. Die ersten Plätze im globalen Ranking belegen seit Jahren unangefochten die nordeuropäischen Staaten Dänemark, Norwegen, Finnland und Schweden. Die Niederlande (Platz 5) und Deutschland (Platz 6) schließen unmittelbar an diese Spitzengruppe an.
Bestplatziertes Land in Osteuropa ist Estland (Platz 9), gefolgt von Litauen (Platz 18) und der Tschechischen Republik (Platz 20). Über mehrere Jahre betrachtet hat sich im Vergleich dazu die Situation in Polen verschlechtert. Belegte Polen 2015 noch den 21 Platz, ist das Land mittlerweile auf den 36. Platz abgerutscht. Eine ähnliche Entwicklung dokumentiert das WJP auch für Ungarn. 2015 lag das Land noch auf dem 37. Platz. Dieses Jahr erreicht es nur noch den 73. Platz.
Besorgniserregend ist die Feststellung des WPJ, dass sich bereits das fünfte Jahr in Folge die Rechtsstaatlichkeit in den meisten Ländern der Welt verschlechtert hat.
Eine interaktive Auswertung der Ergebnisse sowie der vollständige Jahresbericht zum WJP Rule of Law Index 2022 sind auf der Internetseite des WJP zu finden. Jan Sommerfeld, wissenschaftlicher Referent für die Tschechische Republik und die Slowakische Republik, hat als „contributing expert“ am WJP Rule of Law Index 2022 mitgewirkt.
Das World Justice Project (WJP) wurde 2005 gegründet. Es ist eine unabhängige, multidisziplinäre Organisation, um die Entwicklung der Rechtsstaatlichkeit in der ganzen Welt zu dokumentieren und Entwicklungen aufzuzeigen und die Rechtsstaatlichkeit zu stärken.
Headerbild: Screenshot https://worldjusticeproject.org/rule-of-law-index/global