Vorlesung „Verwaltungssysteme Ostmitteleuropas“
Jedes Frühjahr hält Prof. Dr. Dr. h.c. Herbert Küpper an der Deutschsprachigen Andrássy Gyula Universität Budapest die Vorlesung „Verwaltungssysteme Ostmitteleuropas“. Diese ist insbesondere für Studierende des Masterstudiengangs Europäische und Internationale Verwaltung und des Studiengangs Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften (LL.M.) gedacht.
Ziel der Lehrveranstaltung sind rechtsvergleichende Erkenntnisse über die Besonderheiten der Verwaltungssysteme der ostmitteleuropäischen Staaten einschließlich der gemeinschaftsrechtlichen Einflüsse. In Ostmitteleuropa, das für die Zwecke dieser Vorlesung als die Staatengruppe Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Kroatien definiert wird, treffen zwei fundamentale Tendenzen aufeinander: Zum einen muss das sozialistische Erbe überwunden werden, das zwar aus den Normtexten weit gehend verschwunden ist, aber in Strukturen und Mentalitäten fortwirkt – die Verwaltungssysteme müssen sich erneut „verbürgerlichen“. Zum anderen besteht spätestens seit dem EU-Beitritt der ostmitteleuropäischen Staaten die Pflicht, die Verwaltungssysteme an gemeinschaftsrechtliche Vorgaben anzupassen und sie in die Lage zu versetzen, das Gemeinschaftsrecht unmittelbar umzusetzen – die Verwaltungssysteme müssen sich „europäisieren“. Diese doppelte Herausforderung und ihre Bewältigung bilden das primäre Erkenntnisinteresse der Veranstaltung. Rechtsvergleichend wird dadurch der Blick für Problemlagen der heutigen europäischen Verwaltungssysteme geschärft. Primäre Vergleichsordnungen sind Deutschland, Österreich, die Schweiz und auch Liechtenstein. Darüber hinaus wird der Blick auch auf andere Staaten und Regionen Europas gelenkt.